Auszüge aus “Ars Astrologicae” von Holger A.Faß

(ISBN 3-925698-06X, erhältlich direkt über den Autor für 12,50€)

"Astrologie ist Menschenkunde"

“Im Zentrum der astrologischen Betrachtung steht der Mensch. Seine körperliche, seelische und geistige Beschaffenheit, seine Anlagen und Talente werden über das Geburtsbild erfasst. Die Astrologie berücksichtigt dabei zyklische Abläufe und spezifische Qualitäten von Zeit und Raum.” (S.8)

Astrologen verwenden “…Planeten lediglich als Zeichen am Himmel, Zeichen die uns Aufschluss geben über die innere Persönlichkeit eines Menschen, eben: Astrologie ist Menschenkunde.” (S.8)

 

 

“Die Astrologie arbeitet mit Symbolen. Diese werden in eine Grafik, das Horoskopbild, eingezeichnet. Die Symbole selbst verursachen nichts. Die Planeten wirken nicht auf den Menschen ein. Wie eine Uhr die Zeit anzeigt, diese jedoch nicht selbst macht, deuten die Planeten- und Tierkreissymbole lediglich auf bestimmte Merkmale hin, ohne diese selbst zu bewirken.”  (S.8)

“Die Beschäftigung mit der Symbolsprache gleicht dabei einem therapeutischen Prozess. Wenn die Übersetzung stimmt, versteht der Klient auf einmal etwas, was ihm vorher unverständlich war. Ereignisse und Begegnungen erhalten Sinn und Bedeutung. Innerpsychische Konflikte und Potentiale werden sichtbar gemacht, dienen der Selbstentfaltung und individuellen Weiterentwicklung.” (S.8)

 

“Mit Hilfe der astrologischen Symbolsprache können wir Zusammenhänge erkennen und lernen, mit unseren eigenen Schwächen und Stärken besser umzugehen. Die individuellen Reaktions- und Verhaltensmuster können in einem sinnvollen Bezug gesehen werden. Um dies zu leisten, muss man die astrologische Symbolsprache erlernen. Schnell zeigt sich dabei, dass die Astrologie ein sehr komplexes und auch kompliziertes Gebilde ist. Die Vernetzung unterschiedlicher Symbole (Planeten, Häuser, Aspekte, Elemente, Achsen etc.) verlangt ein intensives Studium. Nicht nur die Ausbildung braucht Zeit, auch das Erstellen und Analysieren eines Horoskops bedarf der Ruhe und Muße. Die Komplexität des Lebens, die sich ja aus dem Horoskopbild ableiten lässt, kann man nicht mal so eben nebenbei aus dem Ärmel schütteln.” (S.9)

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Wer die Astrologie “als Ausrede benutzt (‘Ich brauche mich gar nicht erst anstrengen – mit meinem Saturn im zehnten Haus werde ich nie eine tolle Stellung im Beruf haben.’), missbraucht sie. Der Umgang mit Astrologie erfordert durchaus eine seelische Reife, ein ethisches Verantwortungsgefühl und Disziplin. Wenn wir dies berücksichtigen, kann uns die Astrologie eine große Lebenshilfe sein.” (S.9)

“Das Wissen um die eigen Persönlichkeitsmerkmale und die inneren, psychischen Abläufe verhilft zu mehr Handlungsspielraum und Gestaltungsfreiheit. Die seriös, psychologische Astrologie schreibt nichts fest und macht keine einengenden Aussagen. In der astro-psychologischen Beratung werden vielmehr Möglichkeiten und Tendenzen aufgezeigt. Du selbst entscheidest autonom, wie Du damit umgehen möchtest.” (S.8,f)

“Ob und wie Du Deine Begabungen verwirklichst, kann dem Geburtsbild nicht entnommen werden. Ein und dieselbe Begabung kann in verschiedener Art und Weise konkretisiert und gelebt werden. Wir können auf viele verschiedene Arten ein Dreieck zeichnen. Wie es im Detail aussieht, lässt sich nicht mit Sicherheit prognostizieren. Dennoch bleibt es seiner Struktur nach immer ein Dreieck. Die Kenntnis um die Formen des Lebens macht Sie frei, damit selbstbewusst  umzugehen. Die Konkretisierung, die Realisierung müssen Sie allerdings selbst vornehmen.” (S.10)

 

“Astrologie ist ein Erkenntnisinstrument
Sie dient dazu, sich selbst und andere Menschen besser verstehen zu lernen. Symbolisch werden in einem Horoskop Anlagen, Talente und Fähigkeiten, innere Hindernisse und persönliche Gaben abgebildet. In einer astrologischen Beratung ‘übersetzt’ der Astrologe / die Astrologin diese Symbole.
Als Erkenntnisinstrument besitzt die Astrologie eine sehr lange Tradition; es gibt sie seit mehr als 5000 Jahren. Sie ist somit eine der ältesten Erfahrungsgüter der Menschheit. Man könnte die Astrologie auch als ‘Erfahrungswissenschaft’ bezeichnen, da sie nicht in abgeschirmten Labors entwickelt, sondern täglich im Leben der Menschen überprüft und auf ihre Aussagekraft hin getestet wird. In allen Kulturen weltweit finden sich astrologische Elemente.
Astrologie ist somit keine Glaubensangelegenheit, keine Religion und hat nichts mit Magie oder Zukunftsdeutung gemeinsam. Auch das, was man als Illustrierten-Horoskope kennt, hat nichts mit Astrologie zu tun.
Können mit Hilfe der Astrologie Aussagen über die Zukunft getroffen werden? AstrologInnen können keine Ereignisse (z.B. Urlaubsreise), Glücksmomente (z.B. neuer Partner) oder Schicksale (z.B. Unfall) vorhersagen. Dies wird in Zeitungshoroskopen häufig vermittelt, hat mit ernst zu nehmender Astrologie jedoch nichts zu tun.

 

Dennoch gibt es in der Astrologie Prognosemethoden (im Fachjargon heißen sie Transit, Solar, Direktion oder Progression). Sie dienen jedoch nicht zur Ereignisvoraussage, sondern zur Beschreibung einer bestimmten Zeitqualität (ähnlich, wie sich bestimmte Jahreszeiten ja im Voraus beschreiben lassen: In zwei Monaten ist es Winter, dann wird es dunkel und kalt…). Wie diese Zeitqualität erlebt und wie sie genutzt wird, kann astrologisch nicht vorausgesagt werden. Eine astrologische Prognose beschreibt die nahe Zukunft daher stets abstrakt. Das könnte beispielsweise so aussehen, dass man sagt ‘das Thema Partnerschaft rückt in den Vordergrund’. Ob das konkret heißt, es steht eine Hochzeit an oder eine Trennung / Scheidung oder eine Zusatzausbildung zum Paartherapeuten oder dass die Tochter ihren ersten Freund nach Hause bringt, können seriöse AstrologInnen nicht ohne weiteres, das heißt nicht ohne zusätzliche Informationen, erkennen. Vorsicht ist geboten bei allen ‘AstrologInnen’, die behaupten, derlei konkrete Zukunftsaussagen machen zu können, ohne überhaupt ihre KlientInnen zu kennen.” (S.10,f)

 

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“Bausteine des Horoskops
Was ist ein Horoskop? Ein Horoskop ist ein Symbolbild. Es zeigt den Stand der Planeten unseres Sonnensystems (dazu zählen neben Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto auch Sonne und Mond) im Moment der Geburt bezogen auf den Geburtsort an. Wenn wir an ein Horoskop denken, sehen wir meist einen Text vor uns – eben eine Beschreibung unserer Persönlichkeit oder eine Voraussage dessen, was sich in der Zukunft ereignen wird. Streng genommen handelt es sich dabei jedoch gar nicht um ein Horoskop, sondern um eine Horoskopdeutung. Denn als Horoskop bezeichnet man nichts weiter, als die Abbildung der Planetenkonstellation zum Zeitpunkt der Geburt. So leitet sich das Wort Horoskop auch ab von den griechischen Worten ‘hora’, das Stunde heißt und ‘skeptomia’, gleich schauen. Wortwörtlich übersetzt bedeutet Horoskop also ‘Stundenschau’.
Was heißt das nun genau?
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind in den Nachtstunden geboren. Das bedeutet, dass sich die Sonne in diesem Moment unterhalb des Horizonts befand. Genau das wird in Ihrem Geburtshoroskop dargestellt: die Sonne unter dem Horizont. Mit den anderen Planeten unseres Sonnensystems verfahren die Astrologen genau so. Auch hier wird in eine Zeichnung eingetragen, ob sie sich unter oder über den Horizont befanden. Mit bloßen Augen sind zwar nicht immer alle Planeten wegen schlechten Wetters oder ihrer Entfernung am Himmel zu sehen, aber dennoch kann man mit Fernrohren und inzwischen natürlich auch mit Hilfe von Büchern und Computern feststellen, wo sich ein Himmelskörper gerade befindet. Ursprünglich war es jedoch die Anschauung, die hier maßgeblich war. (S.12,f)

 

“Die Ekliptik hat, wie jeder Kreis, 360 Grad. Diese werden nun einfach in zwölf gleich große Abschnitte unterteilt, so dass jeder Abschnitt 30 Grad entspricht. Auch dies machte man, um die Position der Sonne und der anderen Planeten leichter beschreiben zu können. Im Unterschied zu den oben erwähnten Häusern wurden die Tierkreisabschnitte jedoch nicht einfach durchnummeriert. Sie haben Namen erhalten. Benannt hat man sie nach den hinter ihnen im fernen All liegenden Sternbildern. Wir alle kennen diese Fixsternbilder, die sich mehreren einzelnen Sternen zusammensetzen. Zeichnerisch werden sie oft mit Linien verbinden und stellen dann eine Figur dar. Nicht immer ist es leicht, diese Figur mit der eigenen Phantasie nachvollziehen zu können. Für die Astrologie sind diese Sternbilder tatsächlich irrelevant. Man nutzte die Fixsternbilder lediglich zur Benennung der gleich großen Abschnitte auf der Ekliptik. So nannte man einem Abschnitt nach dem in etwa auf gleicher Höhe dahinter liegenden Sternbild Widder, den nächsten nach dem Stier und so weiter. Auf diese Weise erhielte die Abschnitte ihre Namen – mit denen wir auch heute noch arbeiten.
Die Unterscheidung zwischen Sternbildern und Tierkreiszeichen ist ganz zentral und wichtig. Viele Menschen, die von Astrologie keine Ahnung haben, verwechseln das und so kommt es immer wieder zu Irritationen. tatsächlich sind nämlich zum Beispiel die Sternbilder (also die, die sich aus den Fixsternen zusammensetzen) unterschiedlich breit, während die Tierkreiszeichen (also die Abschnitte auf der Ekliptik) alle die gleiche Größe haben. Sie kennen Leute, die keine Ahnung von der Materie haben, daran erkennen, dass sie von ‘Sternzeichen’ sprechen.

 

Genau betrachtet ist das nämlich unsinnig. Denn es gibt nur einerseits Sternbilder und andererseits die Tierkreiszeichen.” Die Tierkreiszeichen der Ekliptik haben mit ‘Sternen’ nichts weiter zu tun. (S.17,f)

”Sonne, Mond und Planeten vollziehen somit zwei Bewegungen gleichzeitig. Die Tagesbewegung im Uhrzeigersinn durch die zwölf Horoskophäuser und die Jahresbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn durch die zwölf Tierkreiszeichen.
Unser Horoskop lässt sich daher mit einer Momentaufnahme eines Systems vergleichen, das permanent in Bewegung ist. Das erklärt auch, warum es keine zwei identischen Horoskope auf der Welt gibt. Denn bei zehn Himmelskörpern mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die sich zugleich täglich um die Erde drehen, kommt es auch in tausenden von Jahren nicht wieder zu der gleichen Kombination.” (S.18,f)

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